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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#1
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Scilly Islands, mit dem eigenen Schiff!?
Hallo,
ich kenne Land's End aus früheren Jahren, weiß um die Gefährlichkeit dieser Ecke. Meine Fragen: Wer war schon mal mit eigenem Schiff da? Wer hat sich zu den Scilly Islands oder richtiger den Isle of Scilly gewagt? Gibt es Reiseberichte? Am liebsten natürlich jemand mit eigener Motoryacht! Gruß Ruf |
#2
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Ich 3x da mit meinem Kumpel und seiner Segelyacht. Es lohnt sich!!!
Natürlich ist die Gegend saugefährlich, vor allem für Großsegler ohne Maschine und ohne Radar. Im Museum in den Abbey Gardens hängen genügend Gallionsfiguren gestrandeter Segler und die Bevölkerung lebte früher zum Teil von der Plünderung derselben. Wenn du mit sicherem Wetterbericht losfährst, ist das kein Thema. Du mußt nur damit rechnen, daß du mal den Ankerplatz wechseln mußt, wenn stärkerer Wind aus einer anderen Richtung kommt, aber es gibt genügend Möglichkeiten. Anlegen an einem Steg ist aber nicht, halt ankern oder Mooringtonne. Denke dran, daß es durch den Tidenhub zu wechselnden Strömungen zwischen den Inseln kommt. Ich habe dort 2x Starkwind erlebt, war aber kein wirkliches Problem - man muß halt etwas aufmerksam sein. Im Spätherbst und Winter möchte ich da allerdings nicht rumfahren müssen, man merkt schon, daß man nicht mehr im Kanal ist. Aber an einem lauen Sommerabend mit einem Guiness in der Hand vor dem Pub Turks Head sitzen und das Boot auf dem Ankerplatz liegen sehn, das hat scho was - da kommt Karibik - Feeling auf
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Gruß Ewald
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#3
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DANKE Ewald;
würdest Du das auch mit einer Motoryacht machen? Bedeutet das, dass man auch wenn man irgendwo an einer Mooring Tonne hängt, dass man bei Windwechsel besser woanders hin sollte? Gruß Ruf |
#4
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Kann jetzt nicht den Unterschied erkennen was bei einer Motoryacht vor Anker anders als bei einer Segelyacht sein könnte.
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#5
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Zitat:
Vor Anker meinte ich nicht! Aber es ist schon ein Unterschied mit einer großen Segelyacht in die irische See zu fahren oder mit einer 13 m Motoryacht. Fahr mal mit nem 13 m Verdränger nach Helgoland oder mit nem 13 m Segler sagen wir bei Wind 6 aus NW. Dann weißt Du was ich meine. Gruß |
#6
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Wenn die Motoryacht über ausreichende Seetauglichkeit verfügt - ja.
Auf dem ersten Bild siehst du links oben eine Landzunge, die bei Niedrigwasser eine Landverbindung zur Nachbarinsel herstellt. Bei Niedrigwasser liegst du recht ruhig. Hast du aber Hochwasser, dann rauscht die Strömung durch. Wenn jetzt Wind gegen Strom herrscht, wirds ungemütlich. Bei mehr als 6 Bf sollte man sich dann Gedanken um einen anderen Liegeplatz machen. Aber das kommt im Sommer eigentlich recht selten vor und bei Beobachtung des Wetterberichtes hat man ja genügend "Bedenkzeit". Oder man hat ein dickes Fell und sitzt das einfach aus - die nächste Tide kommt ganz sicher. Die Mooringtonnen machen einen guten Eindruck, und deinen Anker kennst du ja. Der Ankergrund ist auch meist recht gut.
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Gruß Ewald |
#7
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Danke Ewald!
Kannst Du oder jemand etwas zu der Strecke an der englischen SÜD bzw. Südwest Küste sagen. wie sind dort die Bedingungen, also wenn man irgendwo bei Ostenende oder Calais den Kanal überquert und dann der Küste entlang bis Land's End. Ist das bereist eher eine Tour für 'Mutige' oder auch noch für Ostsee (West) und Ijsselmeer Schipper möglich? Gruß Ruf |
#8
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Prinzipiell ist der Kanal kein einfaches Revier, man muß Zeit haben, um auch mal im Hafen zu bleiben. Der günstigste Weg ist entlang der niederländischen und belgischen Küste und dann von Oostende oder Calais aus nach Dover. Das ganze ist Tidengebiet und dadurch gibts auch kräftige Strömungen, und wenn dann Strom gegen Wind steht, wirds ungemütlich. Vom Kontinent nach England muß man auch das Verkehrstrennungsgebiet kreuzen und das kann, vor allem mit einem langsamen Boot, schon mal spannend werden. AIS ist da eine große Hilfe.
Entlang der englischen Küste gibts einige Kaps, bei denen abhängig von Wind und Strom kräftige Brecher stehen. Englische Seehandbücher empfehlen schon mal 10 Seemeilen Abstand zu halten. Außerdem ist auch immer mal mit Nebel zu rechnen. Als "Anfänger" im Revier sollte man auch keine Nachtfahrten machen und so planen, daß man rechtzeitig im Hafen oder auf dem Ankerplatz ist. Wer zeitlich in die Enge kommt, hat schnell mal Stress. Man muß schon mit Strömungsatlas und Tidenkalender umgehen können, und es sollte nicht nur einer der Besatzung etwas vom steuern und Navigation verstehen. Wenn man sich aber gut vorbereitet und genügend Zeitreserve einplant, wird das eine schöne Reise - die allerdings aufgrund der englischen Hafengebühren nicht gerade preiswert ist. Mit einem Verdränger sollte man schon 2 Wochen für die einfache Strecke ab z.B. Borkum zu den Scillies einplanen. Wir haben auf unserem letzten Trip in diesem Revier 4 Tage in Cowes festgesessen, weil gegen Wind und Strom nichts ging und bei Strom mit und Wind gegen das ganze zur Quälerei wurde. Mit entsprechend starker Maschine ists einfacher
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Gruß Ewald
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